Zero Waste Germany e. V. Zero Waste Germany e. V.
kein Abfall, keine Verschwendung
Aktuelle Blog-Beiträge
Updates aus den Netzwerken und der Politik
Netzwerktreffen von Zero Waste Europe in Portugal (25. bis 28. April 2023)

Ende April fanden sich in Guimarães im Norden Portugals zahlreiche Mitglieder des europäischen Dachverbandes Zero Waste Europe zur Jahreshauptversammlung zusammen. Als Vertretung von Zero Waste Germany e.V. (zurzeit assoziiertes Mitglied bei ZWE) nahm Vorstandsmitglied Marc Delaperriere an dem viertägigen Treffen teil. Als weiterer Verein aus dem ZWG - Netzwerk wurde Zero Waste Kiel von Marie Delaperriere vertreten. Im Laufe des Treffens tauschten sich die Teilnehmenden in Workshops über aktuelle Herausforderungen, denen sie auf Vereins- und Stadtebene begegnen, und Lösungsstrategien aus. ZWE präsentierte u. A. anstehende Veränderungen in der Vereinsstruktur und den verstärkten Fokus auf Suffizienz und Resilienz in der zukünftigen Arbeit. Weitere Eindrücke aus Portugal bekommt ihr auf Instagram oder Twitter.

BFFP Arbeitsgruppe Europapolitik (23. Mai 2023)

Beim Treffen der Arbeitsgruppe Europapolitik aus dem Break Free From Plastic (BFFP) Bündnis wurden am 23. Mai die aktuellen politischen Debatten und Gesetzesvorhaben auf EU-Ebene diskutiert. Besonders aktuell ist das Verfahren der Revision der PPWR. In den nächsten Monaten bis Oktober stehen wichtige Treffen und Verhandlungen an. BFFP will weiterhin darauf drängen, dass bisher noch enthaltene Ausnahmen für neuartige kunststoffähnliche Verpackungen und biobasierte Materialien gekippt werden und das konkrete Mehrweg-Ziele für To-Go und Take-Away Priorität bekommen.

Des Weiteren wurde im Treffen der Task Force über die Einweg-Plastik-Richtlinie (SUPD) und die darin spezifizierten Methoden zur Bestimmung von Rezyklat-Anteilen (siehe ZWE-Studie unten), und die anstehenden Trilog-Verhandlungen zu Abfallexporten gesprochen, anlässlich derer in Kürze von den nationalen Zero Waste-Verbänden offene Briefe an zuständige Vertreter*innen und Minister*innen versandt werden sollen

GAIA Zero Waste Cities Summit (31. Mai 2023)

Am 31. Mai fand der virtuelle Zero Waste Cities Summit von GAIA statt: in Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Videos wurden unter anderem Grundbausteine für Zero Waste Cities oder mögliche Synergien zwischen Regierungen und lokalen Organisationen thematisiert. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden regionsspezifische Fortschritte aus Afrika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum vorgestellt.  
Spannende Einblicke gab es zum Beispiel in eine Kooperative von Abfallsammler*innen in der indischen Stadt Pune oder die Umweltfolgen der offenen Abfalldeponie in Nairobi, die schon seit 2001 als überfüllt gilt. Auch Perspektiven aus Deutschland waren teil des Programms: Selina Kahl aus Kiel berichtete von der Erarbeitung und Implementierung des Zero Waste Konzepts der ersten zertifizierten Zero Waste Stadt in Deutschland. 

Neue ZWE-Studie: Festlegung von Rezyklat-Anteilen in Kunststoffen

Die jüngste Studie von Zero Waste Europe beschäftigt sich mit der Bestimmung des Rezyklat-Anteils in Kunststoffprodukten die recyceltes Plastik aus mechanischem oder chemischen Recycling enthalten. In einem Workshop zu der Studie am 11. Mai 2023 stellten die Forschenden ihre Ergebnisse vor: es wurde deutlich, dass unterschiedliche Definitionen von Rezyklaten und Vorgehensweisen zur Bestimmung des Rezyklat-Anteils abweichende Umweltauswirkungen zur Folge haben. Es ist dabei nicht unerheblich, ob Recycling-Öl und Polymere aus chemischen Recycling-Verfahren dem Rezyklat-Anteil angerechnet werden oder nicht. Bei der Festlegung der Rezyklat-Zielwerte im Einweg-Plastik Richtlinie (SUPD), oder der Verpackungen & Verpackungsabfall Verordnung (PPWR) sollte dies berücksichtigt werden, so die Studie.

Das Webinar zur Studie gibt es online zum Nachschauen (auf Englisch): Zero Waste Live! - “Allocating recycled content – what are the impacts?” - Zero Waste Europe

UNEP-Bericht: "Turning off the Tap" über Wege aus der Plastikkrise

Der Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP) kommt zu dem Schluss, dass die (Umwelt-) Belastungen durch die weltweite Kunststoffproduktion bis 2040 um 80% reduziert werden könnte, wenn die unnötige Produktionsflut eingedämmt, die Wiederverwendung erhöht, das Recycling gefördert und umweltfreundlichere Alternativen verwendet würden. Diese Veränderungen würden wirtschaftliche und soziale Vorteile bringen sowie Schäden für Gesundheit, Klima und Umwelt verringern. Essentiell auf diesem Reduktionspfad sind Maßnahmen wie Pfandsysteme, die Förderung des Recyclings, die Besteuerung von Neukunststoffen und die Durchsetzung von Verpackungsrichtlinien, um vor allem die Hersteller zur Verantwortung zu ziehen.

Vollständiger Bericht hier (auf Englisch): Turning off the Tap

Updates aus den Arbeitsgruppen
AG Zero Waste Cities: Abschlussveranstaltung Circular Cities NRW

In einem Verbundprojekt der FernUniversität Hagen und des Wuppertal Instituts wurden im Zeitraum 2015 bis 2022 Abfallvermeidungsmaßnahmen in 22 Städten in NRW untersucht. Dadurch wurde eine Datengrundlage über die Maßnahmen geschaffen und diese auf ihre Effizienz und ihren Erflog hin analysiert. 

Auf dieser Basis kann die Abfallvermeidung und die Transformation zur Kreislaufwirtschaft in der Zukunft weiter vorangetrieben werden. 

 

Zum Ende der Untersuchung fand am 16. Mai in Brüssel eine Abschlussveranstaltung statt (wurde aufgrund des Bahnstreiks aber nur online abgehalten). Als Vertreter von Zero Waste Germany nahm Vorstandsmitglied Michael Cieslik teil. Eine erste wissenschaftliche Veröffentlichung im Rahmen der Studie erschien bereits im März in der Fachzeitschrift 

Müll und Abfall und kann hier eingesehen werden: Abfallvermeidungspolitiken der 22 kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen (muellundabfall.de)

AG Bildung & Lifestyle: Erstellung einer Ressourcensammlung mit Zero Waste Bildungsmaterialien - Teilnahme erwünscht!

Die AG Lifestyle/Bildung/Wirtschaft hat mit der Erarbeitung einer Sammlung von Bildungsmaterialien zum Thema Zero Waste begonnen. So soll ein Pool an vorhandenen Materialien entstehen der allen Mitgliedsvereinen zur Verfügung steht: Viele von euch haben bereits Vorträge und Workshops für verschiedene Alters- und Zielgruppen, Schnitzeljagden, Quizze und Festivals durchgeführt und wir können uns durch das Teilen dieser Ressourcen und Tool-Kits gegenseitig unterstützen und Kapazitäten bündeln. Auch ein gemeinsamer Pool mit Referent*innen soll im Zuge dieser Materialsammlung entstehen. Ein Konzeptpapier ist bereits für alle zugänglich auf Google Drive und die AG freut sich auf rege Beteiligung an der Erstellung dieses Ressourcen-Pools und den kommenden Treffen (Terminfindung im nächsten Plenum).

Updates von den Mitgliedsvereinen & Städten
Zero Waste Köln: Klima-Challenge – zusammen reduzieren wir CO2

 

Im März startete der Zero Waste Köln e.V. eine kostenlose Klima-Challenge für seine Mitglieder, wo monatlich ein Schwerpunktthema zu den größten CO2-Hebeln beleuchtet wird. In interaktiven Workshops wurden bisher Zahlen und Fakten zu Konsum, Ernährung und Mobilität vorgestellt. Danach erzählten alle Teilnehmer*innen, wo sie im Alltag stehen. Was funktioniert gut und wo wünschen sie sich Unterstützung? Abschießend überlegt sich jede*r selber eine Klima-Challenge , die bis zum nächsten Treffen umgesetzt wird.

 

Beispiele für die Challenges sind:

- Besuch von Kleidertauschparties und Nutzung von Dinge-Tauschregalen

- Erledigen von Reparaturen

- Tausch von angebrochener oder selbstgemachter Kosmetik

- Einkäufe in Unverpacktläden

- Selber machen von veganem Mozarella und Verköstigung während des Workshops

- Lebensmittel retten

- Bestellung von Bio-Tonnen

- Abonnieren des Deutschlandtickets

- Pflanzen von Bäumen und renaturieren von Mooren im Urlaub

 

Fazit: Die bisher größte Überraschung war, dass die Teilnehmer*innen in der Regel nicht wie geplant eine Klima-Challenge umsetzen, sondern pro Monat mehrere. Die Treffen sind so inspirierend und motivierend, dass das Handeln leicht fällt.

 

Die nächsten Themen bis September sind Strom, Heizen und CO2-Kompensation.

Unter https://www.instagram.com/zerowaste_koeln hält der Verein über die Ergebnisse der Challenges auf dem Laufenden.

 

Wer Interesse an der KLIMA-CHALLENGE hat, kann sich gerne beim Zero Waste Köln e.V. melden.

 

Kontakt:

Olivera Wahl, E-Mail: olivera@starkefreun.de

Kommende Veranstaltungen

Schreibworkshop für ZWG-Mitglieder

Sylvia Schaab - Journalistin, Autorin und Vorständin von Zero Waste Germany - wird demnächst einen kostenlosen Schreibworkshop für alle Interessierten aus den Mitgliedsvereinen anbieten. Unter dem Titel "Besser Texten im Beruf" bietet sie diese Workshops auch online über die VHS an.
Im Kontext der Vereinsarbeit ist es oft wichtig spannende und lesbare Texte zu schreiben. Wer also an Schreibstil, Textstruktur und Formulierungen feilen möchte kann sich unter contact@zerowastegermany.de vorläufig anmelden. Der genaue Termin wird noch festgelegt und den Interessierten mitgeteilt.

REUSE Konferenz 2023 - Deutsche Umwelthilfe e.V. (8. Juni)
Alle zwei Jahre findet die REUSE Konferenz der DUH statt - dieses Jahr zum ersten Mal in einem hybriden Format per Zoom sowie vor Ort in Brüssel. Im Fokus des diesjährigen Programmes steht die Reform der europäischen Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR) sowie die Verleihung der Reuse und Refill Awards für Best Practice Beispiele in Europa.

Anmeldung und weitere Informationen hier.

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