Liebe Leser*innen, liebe Mitglieder von Zero Waste Germany,

auch diesen Monat gab es wieder lesenswerte Blog-Beiträge auf unserer Website: eine gute Nachricht war Ende Mai das positive Urteil für die Verpackungssteuer in Tübingen, kritisch zu betrachten ist die Lidl-Werbekampagne zur "Kreislaufflasche" und der darin versteckte Lobbyismus.

In den politischen Updates lest ihr diesen Monat einen Kurzbericht über die REUSE-Konferenz in Brüssel und eine Bilanz nach zwei Jahren Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV).

Interessante Veranstaltungen gibt es diesen Monat sowohl von ZWG selbst als auch von den Mitgliedsvereinen. In München startete am Wochenende die "Müllfrei-Meile", ein dreiwöchiges Zero Waste Straßenfest. Für ZWG-Mitglieder gibt es am 18- Juli die Möglichkeit einer Schreibwerkstatt mit Sylvia Schaab.

Außerdem steht der Termin für unser jährliches Netzwerktreffen: der 18. & 19. November (voraussichtlich in Würzburg). Tragt ihn euch in die Kalender ein!

Viel Freude beim Lesen,
Sarah
Redaktion Zero Waste Germany e.V. 

Am 8. Juni fand in Brüssel die 9. REUSE Konferenz der DUH (Deutsche Umwelthilfe) als Hybridveranstaltung statt. Die REUSE-Konferenz wird alle zwei Jahre von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem Europäischen Verband des Getränkefachgroßhandels (CEGROBB), den Privaten Brauereien Deutschland und der Plattform Reloop veranstaltet. Mehr als 260 Teilnehmende waren in Präsenz und online dabei und sorgten für einen regen Austausch über Wiederverwendung (Reuse) und den Entwurf zur neuen Verpackungsverordnung (PPWR) der EU im Besonderen. 

Als Redner:innen traten unter anderem Delara Burkhardt (MEP, Sozialdemokratische Fraktion), Mattia Pellegrini (Leiter des Referats "Von Abfall zu Ressourcen" im Umwelt-Direktorat der Europäischen Kommission), sowie die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke auf. Alle drei unterstützen die Forderung nach konkreten Mehrweg-Quoten in der EU und betonten die immensen Potenziale von wiederverwendbaren Verpackungen zur Erreichung der Abfallvermeidungsziele. Auch die Ausnahmen für Papierverpackungen in dem PPWR-Entwurf wurden angemahnt, da nicht nur Plastikverpackungen negative Umweltfolgen mit sich bringen, sondern auch der Flächen- und Ressourcenverbrauch für den steigenden Papierbedarf Probleme verursachen würde. Dies wurde besonders unterstrichen durch einen Erfahrungsbericht über die dramatische Abholzung von Waldgebieten in Indonesien.  

Teil der REUSE Konferenz ist auch die Auszeichnung von Best Practices im Bereich Wiederbefüllen (European Refillable Award) und Wiederverwenden (European Reusable Award). Preisträger des European Refillable Award in diesem Jahr ist Mach Mehrweg Pool e.V., ein Pfandsystem für Glasbehälter, das von Milchprodukten auf weitere Produkte wie Soßen und Aufstriche ausgeweitet wurde. Der European Reusable Award ging an das französische Unternehmen Uzaje, das eine innovative und energieeffiziente Reinigungstechnologie für wiederverwendbare Verpackungen entwickelt hat und mehrere Reinigungszentren in Frankreich aufgebaut hat und aufbaut.

Am 3. Juli 2021 trat die Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV) in Deutschland in Kraft. Sie setzt die Einwegkunststoffrichtlinie der EU von 2019 um, die es nicht mehr erlaubt, bestimmte Einwegkunststoffartikel in den Mitgliedstaaten in den Verkehr zu bringen; für andere Artikel müssen Maßnahmen zur Verbrauchsminderung ergriffen werden und es gelten neue Kennzeichnungsvorschriften.

Zum zweijährigen Jubiläum der Verordnung lohnt sich eine Bestandsaufnahme: Wurden die Vorschriften in Deutschland umgesetzt und lassen sich schon Erfolge messen? Reichen die Maßnahmen der Verordnung überhaupt aus, um die Ziele zu erreichen oder gibt es Nachbesserungsbedarf?

Den ganzen Artikel gibt es auf unserer Website zu lesen: Die Einwegkunststoffverbotsverordnung wird zwei Jahre alt - Eine Bilanz - Zero Waste Germany e. V.

Als erster Kreis in Deutschland strebt der Kreis Höxter den Titel „Zero Waste-Region“ an. Erster Schritt ist die Erstellung eines Zero Waste-Konzepts gemäß der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld. Daran beteiligt sind das Wuppertal Institut (wie bereits in Kiel) und das INFA Institut. Auch eine Beteiligung von ZWG ist möglich und gewünscht.

Vom 1. bis 23. Juli 2023 gestaltet rehab republic in München die „Müllfrei-Meile“ am Pariser Platz: drei Wochen Müllfreiheit! Die Besuchenden erwarten vielfältige Aktionen rund ums Thema Zero Waste. Das Projekt wird durch die Landeshauptstadt München gefördert. Am 1. Juli startete das bunte Programm mit einem gemeinsamen Cleanup und der offiziellen Eröffnung. In den nächsten Wochen wird es außerdem einen Kleidertausch und eine Schnibbelparty (Kochen mit geretteten Lebensmitteln) geben, sowie Workshops zur Herstellung von Zero Waste Reinigungsmitteln und eine Podiumsdiskussion zu globalen Abfallexporten. Wer in München ist sollte auf jeden Fall vorbeischauen, ansonsten wird auch auf Instagram von den Events berichtet.

Zero Waste München ist ein Projekt von rehab republic e. V. - ein Münchner Kreativkollektiv, das seit über zehn Jahren Kommunikationskampagnen für Umwelt- und Sozialthemen im urbanen Raum entwickelt und durchführt. Der Verein hat bereits bei der Erarbeitung des Zero-Waste-Konzepts für die Stadt München mitgewirkt.

Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt wird unsere Vorständin und Pressebeauftragte Sylvia Schaab eine Schreibwerkstatt für journalistisches Schreiben und Texten im Beruf anbieten. Der endgültige Termin ist der 18. Juli; der Workshop beginnt um 18 Uhr und wird ca. 3h dauern (online). Für Mitglieder von ZWG ist die Teilnahme kostenlos. Interessierte die (noch) nicht Mitglied sind können gegen einen kleinen Kostenbeitrag teilnehmen, also teilt den Veranstaltungshinweis gerne auch in euren Netzwerken.

Sollte die Mindestanzahl an Teilnehmenden nicht erreicht werden gibt es alternativ die Möglichkeit die Schreibwerkstatt von Sylvia über die VHS Augsburg am 15. Juli mitzumachen (nicht durch ZWG gefördert).

Anmeldung bitte bis zum 12. Juli an sylvia@zerowastegermany.de

Zero Waste Germany lädt zur diesjährigen Jahreshauptversammlung und Netzwerktreffen ein. Geplant als Treffpunkt ist Würzburg, als Zeitrahmen vor Ort ist Samstag Vormittag, der 18. November, bis Sonntag Nachmittag, der 19. November, eingeplant.
Neben organisatorischen Inhalten zum Verein, steht das Wochenende ganz im Sinne des Austausches und der Vernetzung untereinander. Gemeinsam möchten wir die Zero Waste Thematik voranbringen, dabei Synergien bündeln und gegenseitig von Best Practice Beispielen, sowie auch Fehlern, lernen. Die Agenda befindet sich noch in der Planungsphase - Wünsche gerne in Slack unter den Thread #termin_veranstaltungen posten oder per Mail an anna@zerowastegermany.de.

Wir freuen uns sehr, wenn euer Verein von einer oder zwei Personen vor Ort repräsentiert wird. Soweit geplant, werden die aufkommenden Kosten dafür von Zero Waste Germany getragen (inkl. Reise, Unterkunft, Verpflegung).

Du möchtest einen Beitrag für den nächsten Newsletter einreichen, einen Veranstaltungstipp teilen oder hast Fragen und Anregungen? Schicke deine Anfrage an sarahj@zerowastegermany.de