Grüße aus Montenegro: Ein inspirierendes Netzwerktreffen!

mittlerweile bin ich einige Wochen schon zurück in Köln, aber die Eindrücke aus Montenegro wirken noch immer stark nach. Ich möchte sie unbedingt mit euch teilen! Anfang Mai hatte ich die großartige Gelegenheit, am Network-Wide Gathering von Zero Waste Europe teilzunehmen, wo ich mich mit über 60 inspirierenden und liebenswerten Zero Waste Menschen aus ganz Europa austauschen konnte. Es war wirklich überwältigend zu sehen, wie groß und stark unsere Bewegung ist!

Einblick in die Zero-Waste-Welt

Das Treffen war ein voller Erfolg, vollgepackt mit spannenden Workshops, inspirierenden Gesprächen und wichtigen Impulsen für unsere Arbeit. Besonders beeindruckend war der Besuch von Vertreter*innen des Umweltministeriums und der Landeszentralbank Montenegros. Das zeigt, dass unsere Themen auch auf höchster politischer Ebene ankommen und ernst genommen werden.

Am ersten Tag stand ein intensiver Workshop zu Zertifizierungen für Unternehmen im Fokus. Wir haben uns über die neuesten Entwicklungen ausgetauscht. Deutschland ist ja bereits mit einem Vorabvertrag in Höxter vertreten, und ich konnte viel Material von Ana Golja aus Slowenien mitbringen, um unsere Arbeit im Bereich der Hotelzertifizierungen voranzutreiben. Das ist eine Riesenchance, und Julius und ich aus Köln sind schon dabei, die nächsten Schritte zu planen. Ihr könnt euch vorstellen, wie wertvoll es ist, auf so erprobte Dokumente zurückgreifen zu können, die sich seit über 10 Jahren bewährt haben. Es gab auch die spannende Nachricht, dass die Tübinger Einwegverpackungssteuer im Ausland Nachahmer findet – die Stadt Leuven in Belgien wird wohl die erste sein, die diese Maßnahme adaptiert!

Die Stimmung war einfach großartig! Solche Netzwerktreffen beflügeln und laden uns alle mit positiver Energie auf. Es ist fantastisch, Teil dieser europäischen Zero Waste Familie zu sein und zu sehen, wie viel Expertise und Leidenschaft in dieser Bewegung steckt.

Wichtige Kampagnen und strategische Ausblicke

Ein großes Thema war auch die politische Landschaft in Europa, die sich nach rechts bewegt. Das erschwert unsere Arbeit, aber unsere Strategie ist klar: Wir kooperieren mit progressiven Industrien, wie dem Unverpackt Verband, um die Overconsumption of Resources zu bekämpfen. Zero Waste Europe hat bereits über 100 Studien, Fallstudien und politische Stellungnahmen veröffentlicht – das ist ein beeindruckendes Fundament für unsere Arbeit!

Der Circular Economy Action Plan aus dem Jahr 2014 wird nächstes Jahr zum Circular Economy Act (2026) weiterentwickelt. Das ist ein wichtiger Schritt, und wir sind dabei, unsere ZWE Strategie für 2025-2030 danach auszurichten. Die sechs strategischen Ziele des Rahmenwerks wurden einheitlich angenommen. Für mich ist das wichtigste Ziel dabei: Städte und Unternehmen als Vorreiter für Wiederverwendung und Vermeidung stärken.

Gemeinsam mit unseren Kolleg*innen aus den Niederlanden und Belgien unterstützen wir die internationale Kampagne gegen Plastik in Zigarettenfiltern. Ich habe maßgeblich an der Übersetzung der Kampagnenwebsite mitgewirkt: noplasticfilter.org. Bitte lest sie euch durch, teilt sie und unterstützt diese wichtige Kampagne! Der „Tag ohne Kippen“ Anfang Juli wird ein weiteres Highlight sein.

Übrigens, unser Leitfaden für den Umgang mit Elektroschrott geht auch bald online, und das nächste Zero-Waste-City-Konzept einer deutschen Großstadt steht in den Startlöchern. In Frankreich wird nächste Woche eine Pressekonferenz zum Start einer neuen Kampagne stattfinden – es bleibt spannend!

Zero Waste in Aktion

Ich durfte auch miterleben, wie die Zentralbank von Montenegro den ersten Stern für ihre Umsetzung der Zero Waste Zertifizierung erhielt. Das ist ein fantastisches Signal und zeigt, wie breit das Thema mittlerweile angekommen ist. Auch die Stadt Tallinn in Estland hat ein Zeichen gesetzt, indem sie PVC in öffentlichen Schildern verbannt hat – ein toller Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft!

Zero Waste Frankreich und UKWIN haben ein starkes Team und viel Erfahrung im Kampf gegen Müllverbrennungsanlagen. Es gab auch Einblicke in Biomonitoring, das Gemeinden hilft, eine gesündere Umgebung zu schaffen.

Die Umweltministerin Montenegros, Ruzica Brnovic, war ebenfalls zu Gast und sprach über die Umsetzung der Richtlinien. Ich konnte sie sogar dazu bewegen, uns auf Instagram zu folgen! Das sind die kleinen Erfolge, die uns motivieren.

Bei der Hauptversammlung wurden alle Beschlüsse angenommen und die bewährten Vorstandsmitglieder Mindy, Jaka und Juliette wiedergewählt. Zero Waste Europe ist finanziell gut aufgestellt mit einem Budget von ca. 5 Mio. Euro.

Ich bin voller neuer Eindrücke und Tatendrang zurück in Deutschland und freue mich darauf, die vielen Impulse aus Montenegro in unsere Arbeit einfließen zu lassen.

Bleibt dran und macht weiter so!

Euer Michael