Exit Plastik
Zero Waste Germany hat sich mit weiteren großen Akteuren der deutschen Zivilgesellschaft zum Bündnis Wege aus der Plastikkrise zusammengetan. Die Akteure haben 15 zentrale Forderungen an die Bundesregierung formuliert, die darauf abzielen, Maßnahmen entlang des gesamten Plastik-Lebenszyklus zu ergreifen um die Plastikkrise zu stoppen.
Unser Umgang mit Plastik ist eines der sichtbarsten und größten ökologischen Probleme unserer Zeit. Produktion und Konsum von Plastik heizen die Klimakrise an und führen zur Verbreitung von Plastik in die Umwelt: in die Luft, in den Boden und nicht zuletzt in unsere Weltmeere. Als Bestandteil der Nahrungskette stellt Plastik somit schon heute ein tödliches Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar. Dabei ist das genaue Ausmaß der Plastikkrise nicht gänzlich erforscht, ihre langfristigen Folgen sind noch unabsehbar.
Der Bundesrepublik kommt eine besondere Verantwortung zu, national wie international die nötigen Maßnahmen zur Lösung der Plastikkrise zu ergreifen. Denn Deutschland verfügt über die größte Kunststoffindustrie Europas. Ein Großteil des hierzulande produzierten Plastiks wird exportiert. Und auch bei der Verwendung von Kunststoffen ist Deutschland trauriger EU-Spitzenreiter: Im Jahr 2018 verbrauchten wir über 39 Kilogramm Plastikmüll pro Kopf – das sind sechs Kilo mehr als der europäische Durchschnitt.
Im Februar 2020 stellte das Bündnis Wege aus der Plastikkrise 15 Forderungen an die Bundesregierung. Sie beziehen sich auf die verschiedenen Phasen des Plastik-Lebenszyklus: von der Rohstoffgewinnung bis zum Nutzungsende. Einige davon sind übergreifend und gelten entlang des gesamten Lebenszyklus. Die Forderungen sind:
- Kunststoff-Verbrauch eindämmen
- Hersteller und Inverkehrbringer haften für Schäden
- Aufklärung, Transparenz und Informationsvermittlung
- Weltweites Abkommen gegen die Kunststoff-Flut
- Einweg stoppen
- Nachhaltiges Produktdesign
- Produktherstellung ohne Schadstoffe
- Primäres Mikroplastik verbieten
- Kunststoff-Einsatz in der Logistikkette eindämmen
- Freisetzung von Mikroplastik durch Kunststoff-Nutzung verhindern
- Vorrang für Mehrweg
- Kunststoff-Eintrag auf See begrenzen
- Abfall vermeiden
- Einsatz von Rohstoffen reduzieren
- Schadstoffe im Rohmaterial verbieten
Mehr über die genauen Forderungen ist hier nachzulesen. Neben Zero Waste Germany vereint das Bündnis weitere nationale Umweltinitiativen, darunter: a tip: tap e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Greenpeace e.V., Heinrich-Böll-Stiftung, Health and Environment Justice Support e.V. (HEJSupport), Surfrider Foundation Germany e.V., Women Engage for a Common Future e.V. (WECF).
Zusammen mit Zero Waste Germany ist das Bündnis ebenfalls Mitglied der weltweiten #breakfreefromplastic-Bewegung und arbeitet dementsprechend auch auf EU- und globaler Ebene.