Stellungnahme vom Bündnis Exit Plastik zur Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie

Exit Plastik begrüßt die Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) als einen wichtigen Schritt hin zu einer ressourcenschonenden und sozialen Kreislaufwirtschaft in Deutschland. In der NKWS wird treffend beschrieben, dass Deutschlands derzeitiger Ressourcenverbrauch gravierende globale Umwelt- und Klimaauswirkungen verursacht und die zwingende Notwendigkeit besteht, diesen deutlich zu reduzieren. Die daraus abgeleiteten Ziele sind wichtige Impulse für eine nachhaltige Transformation. Um diese Ziele zu erreichen, ist es jedoch erforderlich, sie in konkretere und verbindlichere Maßnahmen zu übersetzen, welche die gesamte Abfallhierarchie adressieren.

Dazu werden klare Forderungen an die neue Bundesregierung zur Erreichung dieser Ziele formuliert:

  • Sich klar zur NKWS bekennen und für die Umsetzung notwendige Haushaltsmittel zur Verfügung stellen.
  • Die Umsetzung durch die Plattform für Kreislaufwirtschaft und die Roadmap 2030 sowie den Aufbau eines Monitoring- und Evaluationssystems sicherstellen.
  • Konkrete sowie ambitionierte Reduktionsziele formulieren und diese mit überprüfbaren Maßnahmen- und Zeitplänen konkretisieren.
  • Die Datenbasis für den anzustrebenden Indikator Total Material Consumption (TMC) aufbauen.
  • Den rechtlichen Rahmen in Form eines Ressourcenschutzgesetzes anpassen, um verbindliche Zuständigkeiten für alle Ressorts zu schaffen.
  • Subventionen für ressourcenintensive Praktiken abbauen und kreislauforientiertes Wirtschaften gemäß der Priorisierung in der Abfallhierarchie fördern – auch durch entsprechende steuerliche Anpassungen.
  • Der Rohstofffonds sollte im Ausland, ausgehend von den Bedürfnissen vor Ort vorrangig zum Aufbau fehlender Recyclinginfrastruktur und zur Aufbereitung von Abfallströmen genutzt werden. Darüber hinaus bedarf es Projekte, die zur Reduktion von Ressourcenverbrauch und Vermeidung von Abfall beitragen.
  • Neben Haushaltsmitteln sollten Herstellerabgaben im Rahmen einer umfassenden erweiterten Herstellerverantwortung die Transformation zur Kreislaufwirtschaft stützen.

Nähere Informationen findet Ihr auf der Homepage von Exit Plastik. Dort könnt ihr auch gleich den interessanten Newsletter abonnieren, um immer aktuell informiert zu sein.

Aktuell empfehlen wir Euch auch den neuen Rundbrief des Bündnis-Mitglieds Forum Umwelt und Entwicklung mit dem Themenschwerpunkt Textilien: Der Lebenszyklus der Mode und seine Herausforderungen.

Dazu heißt es:

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

täglich stehen viele vor der Herausforderung: Was ziehe ich an? Kleidung ist mehr als ein Gebrauchsgegenstand, sie spiegelt Identität, Individualität oder Zugehörigkeit zu einem Kollektiv wider. Kleider machen Leute, das war schon immer so, und ebenso waren es schon immer Leute, die Kleider machten. Aktuell gilt dies mehr denn je, denn der Textilmarkt boomt. Die Branche wächst beständig. Immer neue Trends und die Verfügbarkeit von billigen Kunststofffasern heizen das Wachstum an. Sehr zum Leidwesen von Mensch und Umwelt. Denn die Produktion von Textilien geht mit schweren

Menschenrechtsverletzungen und enormen Umweltbelastungen einher und das in nahezu jeder Stufe der Wertschöpfungskette. (…) Dabei wäre es dringend geboten, die gesamte Modeindustrie neu auszurichten, damit diese innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaftet und Arbeits- und Menschenrechte einhält. Neben einer sozial- und ökologisch verträglichen Produktion heißt es auch, dass die Menge an produzierter Kleidung drastisch reduziert werden müsste.

Hier geht es zum PDF des gesamten Artikels.