Zero Waste Europe: Gemeinschaftliche Strategien für eine nachhaltige Welt

Um eine europaweite Bewegung zu beleben, braucht es gemeinsame Ziele und Strategien. Die
europäische Zero-Waste-Community legt diese alle fünf Jahre im Zero Waste Europe Strategic
Framework
fest. Das neue Framework für 2025–2030 entstand in einer politisch unsicheren Zeit
und angesichts ständig geschürter Ängste vor Veränderungen, doch die Vision bleibt
unerschütterlich.
Anfang der 2000er-Jahre begann die Bewegung mit dem Ziel, die Deponierung von Abfällen in
Europa zu beenden. In den folgenden Jahren ging es darum, Politik und Gesellschaft von der
Verbrennung hin zu Recycling und Wiederverwendung zu bewegen. Für die kommenden fünf Jahre
liegt der Fokus nun auf dem obersten Gebot der Abfallhierarchie: Rethink! Das bedeutet, die
Debatte von der Abfallentsorgung auf den strategischen Einsatz von Ressourcen zu lenken.
Dabei stehen sechs strategische Ziele (SG – Strategic Goals) im Mittelpunkt:

  • SG1: Förderung der politischen Debatte über den strategischen Materialeinsatz. Statt
    über Abfallwirtschaft zu sprechen, soll es um den Materialeinsatz gehen. Die Verringerung
    der Ressourcennutzung wird als Motor für wirtschaftliche Stärke und Autonomie
    positioniert. Die Sorge um zusammenbrechende Lieferketten und globale Abhängigkeiten
    macht einen besseren Umgang mit Ressourcen zwingend notwendig.
  • SG2: Die Gesundheit und das Wohlergehen von Gemeinschaften in den Mittelpunkt
    von Zero-Waste-Lösungen stellen. Bisher standen die Umweltvorteile von Zero Waste im
    Vordergrund. Nun sollen verstärkt die sozialen Vorteile hervorgehoben werden, wie die
    Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze sowie die Verbesserung der Lebensqualität und
    Gesundheit der Menschen.
  • SG3: Sicherung der politischen und finanziellen Rahmenbedingungen zur Förderung
    der Kreislaufwirtschaft. ZWE wird sich weiterhin für fortschrittliche Gesetze einsetzen
    und sicherstellen, dass die Finanzierung zirkulärer Lösungen unterstützt wird.
  • SG4: Städte und Unternehmen als Vorreiter für Wiederverwendung und Prävention
    stärken. Die Stärke der Zero-Waste-Bewegung liegt in ihrer lokalen Umsetzung. Diese soll
    weiter ausgebaut werden, um die Erfolge der Mitgliedsvereine, Kommunen und Städte noch
    sichtbarer zu machen.
  • SG5: Stärkung des Netzwerks und der Zero-Waste-Bewegung. Um die lokalen
    Bemühungen zu unterstützen, wird ZWE sein Netzwerk durch Kapazitätsaufbau,
    Wissensaustausch und Peer-Learning weiter stärken und ausbauen.
  • SG6: Kultivierung einer zukunftssicheren und florierenden Organisation mit einer
    klaren, starken Stimme.Dieses Ziel konzentriert sich auf die interne Entwicklung von Zero
    Waste Europe, um die Organisation durch verbesserte Personal-, Finanz- und
    Kommunikationsstrategien widerstandsfähiger zu machen.