Zero Waste in der Wirtschaft

„Abfall“ kostet Firmen nicht nur Geld, sondern symbolisiert auch eine ineffektive Unternehmensstruktur. Vor allem wegen der Klimakrise hat das auf Zirkularität ausgerichtete Denken in den letzten Jahren einen immer höheren Stellenwert erlangt. Weltweit erkennen Führungskräfte den wichtigen Zusammenhang zwischen einer Null-Abfall-Philosophie und der Leistung ihres Unternehmens.

Großes Potenzial haben Zero-Waste-Unternehmen beispielsweise in der Lebensmittel­branche, im Brauereibetrieb sowie Start-Ups mit innovativem Ansatz. Aber auch konventionelle Industrieunternehmen können in Bezug auf ihre Produktion sowie intern beim Verhalten ihrer Mitarbeitenden hinsichtlich der verbrauchten Ressourcen und produzierten Müllmengen einer Reihe von Leitprinzipien folgen:

  • Umgestaltung der Produktionsprozesse derart, dass die Entstehung von Abfällen innerhalb und außerhalb des Werks vermieden wird.
  • Anwendung des Ökodesigns und Integration des produktpolitischen Ansatzes.
  • Gewinnung der Rohstoffe – wann immer sinnvoll – aus recycelten Materialien und nicht aus Neugewinnung.
  • Nutzung regenerativer Quellen für neue Gewinnung.
  • Umwandlung des linearen Produktionssystems in ein zirkuläres System, in dem das Recyclingpotenzial maximiert werden kann.
  • Miteinbeziehung des Energieverbrauchs und des Abfallaufkommens der Produkte bzw. Maschinen in die Optimierungsberechnungen.
  • Verlagerung des Schwerpunkts von der Arbeitsproduktivität auf die Ressourcenproduktivität.
  • u. v. m.
Die Richtlinie 2008/98/EG des Europäischen Parlaments und das abgeleitete Kreislaufwirtschafts­gesetz (KrWG) bieten mit der Abfallhierarchie ein gutes Instrument dafür!

Laut dem deutschen Kreislauf­wirtschaftsgesetz ist bei der Herstellung, beim Konsum und bei der Aufarbeitung aller Produkte vorrangig die Abfallvermeidung anzustreben. Die in § 6 KrWG aufgezeigte Abfallhierarchie beschreibt wie unten abgebildet richtungsweisend die prioritäre Rangfolge der fünf durch das KrWG definierten Abfallbewirtschaftungs­maßnahmen.

Durch die Vermeidung werden bei Konzipierung und Herstellung möglichst wenige und unschädliche Materialien verwendet. Die Produkte werden so lange wie möglich im Kreislauf gehalten.

Bei der Vorbereitung zur Wiederverwendung liegt der Fokus auf der Überprüfung, Reinigung, Reparatur oder Instandhaltung des gesamten Produkts oder von einzelnen Komponenten.

Beim Recycling werden Abfälle in ein neues Material oder Produkt umgewandelt. Auch die Kompostierung wird hier miteinbezogen, sofern der Abfall bestimmten Qualitätsanforderungen entspricht.

Die Sonstige Verwertung umfasst insbesondere die energetische Verwertung, den Bergversatz sowie die Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen.

Unter Beseitigung fällt die Deponierung sowie Verbrennung ohne Energiegewinnung.

 

Zero Waste Europe hat eine neue Abfallhierarchie entwickelt, um die gesellschaftliche Sichtweise auf Abfall zu verändern. Zentral ist, dass die Zero-Waste-Hierarchie weg von der traditionellen Abfallwirtschaft und hin zum Ressourcenmanagement führt. Sie schafft Systeme, die sicherstellen, dass der Wert unserer Ressourcen in der Wirtschaft für heutige und zukünftige Generationen erhalten bleibt.