Am 29.03.2021 gründeten elf Zero-Waste-Vereine und -Organisationen aus Deutschland den gemeinnützigen Dachverband Zero Waste Germany e. V. Mit geeinter Stimme wollen sich die Mitglieder mehr gesellschaftliches und politisches Gehör verschaffen, um einen müllfreien und nachhaltigen Lebensstil in allen Bereichen zu fördern. Initiator war der Kieler Zero-Waste-Verein.
Müll und Verschwendung sind mit der Klimakrise aktuell die größten ökologischen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Die Zero-Waste-Philosophie bietet einen Lösungsansatz für eine nachhaltigere Zukunft. Nationale Zero-Waste-Organisationen existieren bereits in vielen Ländern Europas und sind Teil des Netzwerks von Zero Waste Europe mit Sitz in Brüssel.
Auch in Deutschland sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Zero-Waste-Initiativen und -Gruppen entstanden, die auf lokaler Ebene Zero-Waste-Vereine gründeten. „Ein Bündnis auf nationaler Ebene zu schaffen, um den Austausch zwischen den Vereinen und mit anderen Ländern zu stärken, war demnach ein logischer Schritt“, so Marc Delaperrière, Vorstandsmitglied von Zero Waste Kiel e.V. Und so wurde am 29. März mit elf Gründungsmitgliedern der Dachverband Zero Waste Germany e.V. offiziell ins Leben gerufen. Mit dabei sind: rehab republic e.V. aus München, Zero Waste Itzehoe e. V., Zero Waste Münster e. V., Zero Waste Köln e. V., Zero Waste e. V. aus Berlin, Forum Plastikfrei von Transition Town Augsburg e. V. und Transition Town Donauwörth e. V., Zero Waste Nürnberg von Bluepingu e. V., Küste gegen Plastik e. V. aus Niebüll, Zero Waste Hamburg e. V. und Zero Waste Kiel e. V.. “Das Bündnis will Zero Waste und andere gemeinnützige Vereine, Organisationen oder deren Arbeitsgruppen bzw. Untergliederungen in Deutschland vernetzen und deren Austausch fördern”, erklärt Delaperièrre den Zweck des Vereins. So handeln die Mitglieder ausschließlich und unmittelbar gemeinnützig auf dem Gebiet des Umweltschutzes und der Bildung im Bereich des Umweltschutzes.
Zero Waste beruht auf Ressourcenschonung
Die Zero-Waste-Vision orientiert sich an der Definition der Zero Waste International Alliance (ZWIA): Die Schonung aller Ressourcen durch verantwortungsvolle Produktion, Verbrauch, Wiederverwendung und Rückgewinnung von Produkten, Verpackungen und Materialien ohne Verbrennung und ohne Ableitung in Land, Wasser oder Luft, welche die Umwelt oder die menschliche Gesundheit gefährden.
Der Verein agiert in vier verschiedenen Teilbereichen: Zero Waste im Privatleben (Zero Waste Lebensstil, der unsere Konsummuster hinterfragt), in Wirtschaft und Unternehmen (Zero Waste Business), in Städten (Zero Waste Cities) sowie Politik (z. B Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen).
Ende 2018 wurde ein erster öffentlicher Aufruf zur Gründung von Zero Waste Germany durch Zero Waste Kiel e. V. gestartet. Seitdem ist viel passiert: die Vereine haben sich bei der internationalen Konferenz „Kiel 2019 – Ein Meilenstein für Zero Waste Cities in Deutschland“ getroffen und sich monatlich online über Kampagnen, Projekte, Zero Waste Cities und Projekte ausgetauscht (z. B. das Label „Einmal ohne, bitte“). Seit Mitte 2020 arbeitete eine Arbeitsgruppe aus verschiedenen Vereinen an der Erstellung einer Vereinssatzung.
Aufgrund des Zusammenschlusses ist es den einzelnen Vereinen nun möglich, gemeinsam und zusammen mit anderen Umweltverbänden eine geeinte Stimme zu vertreten und sich mehr gesellschaftliches und politisches Gehör zu verschaffen, um einen müllfreien und nachhaltigen Lebensstil in allen Bereichen zu fördern. Die Zero-Waste-Bewegung wird jetzt in Deutschland offiziell durch Zero Waste Germany e. V. geeint und international vertreten.