Die zahlreichen Krisen, die sich derzeit in Europa und der Welt manifestieren, werden durch die entsetzlichen Vorfälle in Russlands Krieg gegen die Ukraine dramatisch an die Oberfläche gebracht. Unsere Abhängigkeit von unnachhaltigen Rohstoffen und die Energiekrise zeigen Systemfehler auf.
Zero Waste Europe appelliert an die EU und nationale Entscheidungsträger_innen, unsere Beziehung zu Energie und Ressourcen zu überdenken und sich auf Wohlbefinden, Suffizienz und Resilienz, also Widerstandsfähigkeit zu konzentrieren, indem wir den Ressourcenverbrauch rationalisieren und allen Europäer_innen eine nachhaltige und gerechte Zukunft bieten. Soziale und ökologische Grenzen müssen respektiert werden, um Europa zu einem sicheren und gerechten Ort für alle zu machen. Über Kreislaufdenken und Dekarbonisierung hinaus müssen wir die unnötige Extraktion, Herstellung und Verbrauch von Produkten und Verpackungen vermeiden, die für die Steigerung von Wohlstand, Suffizienz und Widerstandsfähigkeit nicht entscheidend sind.
Die von ZWE und den angeschlossenen Organisationen formulierten Forderungen wurden in einem offenen Brief an die Europäische Kommission übermittelt. Die zehn konkreten Forderungen aus dem Brief betreffen unter anderem ökologisches Produktdesign, Instrumente wie Pay As You Throw (PAYT) und Extended Producer Responsibility (EPR) und allen voran verbindliche Grenzwerte im Ressourcenverbrauch und der Abfallverursachung.
Des Weiteren veröffentlichte Zero Waste Europe im November 2022 das Manifest „Neue Energie für Europa“ in dem die Vision für ein Europa des gesamtgesellschaftlichen Wohlstandes innerhalb der planetaren Grenzen formuliert und entsprechende Handlungsempfehlungen konkretisiert werden. Auch hier bilden Wohlbefinden, Suffizienz und Resilienz die Eckpunkte eines zukunftsfähigen Kontinents, die unterstrichen werden von dem auf Mahatma Gandhi zurückgehenden Leitspruch „Der Planet bietet genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“
