
Hitzewellen, Klimakrise und unser Konsumverhalten: Wie Zero Waste einen Beitrag leisten kann
Das letzte Monatstreffen der Zero-Waste-Nürnberg-Gruppe stand unter einem besonderen Zeichen: einer extremen Hitzewelle. Das führte dazu, dass nur wenige Menschen zu unserem monatlichen Netzwerk- und Austauschtreffen kamen. Was im ersten Moment frustrierend wirkte, entpuppte sich zu einer munteren Diskussion zwischen Roland Mietke, der Gründer der Zero-Waste-Nürnberg-Gruppe von Bluepingu e.V und Leiter des Treffens, Tina, Michael und Matthias. Besprochen würden die Gründe solcher Rekordhitzen und Lösungsansätze.
Hitzewellen sind ein direktes Resultat des globalen Temperaturanstiegs, der durch den erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen verursacht wird. Diese Gase entstehen unter anderem durch die Herstellung und Entsorgung von Plastik und anderen Verpackungsmaterialien. Studien zeigen, dass die Plastikproduktion erhebliche Mengen an CO2 freisetzt und somit zur globalen Erwärmung beiträgt. Frage in die Community – Welche Zahlen verwendet ihr und quellen erwähnt ihr, wenn ihr bei euch in euren Städten, in euren Ortsgruppen dies erwähnt oder in Schulen präsentiert? Schreibt gerne an rolandmietke@bluepingu.org.
Schauen wir näher auf Plastik und andere Verpackungsmaterialien, die ein zentrales Problem unserer heutigen Konsumgesellschaft darstellen. Jährlich werden Millionen Tonnen Plastik produziert, die meisten davon für Verpackungen, die nur einmal verwendet werden. Die Folge: Oft landen diesem im Müll und tragen zur Umweltverschmutzung bei. Laut einer Studie produzierte jeder Einwohnerin in Deutschland im Schnitt 593 kg Müll im Jahr 2022. Ein Großteil davon ist Verpackungsmüll, der vermeidbar wäre 1.
Zero-Waste-Nürnberg-Gruppe: Motivation und Ziele
Roland ist motiviert, die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens zu mindern. Durch Bildung (SDG 4) und Transparenz möchte er Menschen befähigen, selbstwirksam zu handeln. Die Maxime der Gruppe lautet: PlastikSparen, MüllVermeidung und KonsumVeränderung. Trotz der geringen Teilnahme am letzten Treffen blieb Roland positiv und betonte die Bedeutung von Regelmäßigkeit und Kontinuität im Kampf gegen die Klimakrise. Denn er spürt, wie seine Gruppe und das Netzwerk ihn stützt und ständig ermutigt, dran zu bleiben und andere Menschen zu motivieren – denn Aufgeben ist für ihn keine Alternative.
Die SDGs
Die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen bieten einen Rahmen, um nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster zu fördern. SDG 12 zielt darauf ab, diese dann auch sicherzustellen. Dazu gehören die Reduzierung von Verpackungsmüll und die Förderung von Kreislaufwirtschaft und Zero Waste. SDG 4, das hochwertige Bildung fördert, ist ebenfalls relevant, da Bildung ein zentraler Hebel für nachhaltige Entwicklung ist. Durch Aufklärung und Bewusstseinsbildung können Menschen befähigt werden, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und ihr Konsumverhalten zu ändern. Roland verweist unermüdlich bei den Monatstreffen der Zero-Waste-Nürnberg-Gruppe immer wieder auf die SDGs, oft hat er ein Beispiel dabei, das er gerade erneut mit GreenDesignNOW! und weiteren Partnern wie den Bildungswichteln oder Georg von Schule im Aufbruch (SiA) gebaut und entworfen hat. Das zeigt: die SDGs können in vielfältiger Form in Erscheinung treten.
Unverpackt-Läden und Re-Use Deutschland
Unverpackt-Läden sind ein wichtiger Bestandteil der Zero-Waste-Bewegung. Dies reduziert nicht nur den Verpackungsmüll, sondern fördert auch ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Der Verband Re-Use Deutschland e.V. ist zum Beispiel noch ein Baustein. Davon hat Sabine aus der RE-Use-Geschäftsführung erst vor ein paar Tagen beim Treffen der Zero-Waste-BildungsAG erzählt. Dies kann Roland als Bindeglied zwischen der nationalen Ebene Zero Waste Germany als Dachverband nahtlos in die Tätigkeiten auf regional Ebene „im Kleinen“ bei der Zero-Waste-Nürnberg-Gruppe einbringen.
Handlungsmöglichkeiten für die Mitgliedsvereine von Zero Waste Germany
Die einzelnen Mitgliedsvereine des Dachverbandes können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie lokale Initiativen starten, die auf Müllvermeidung und nachhaltigen Konsum abzielen. Hier sind einige konkrete Handlungsmöglichkeiten:
- Kooperationen mit lokalen Geschäften: Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Geschäften können Ortsgruppen dazu beitragen, dass mehr unverpackte Produkte angeboten werden.
- Clean-up-Events: Durch die Organisation von Müllsammelaktionen können Mitgliedsvereine nicht nur die Umwelt säubern, sondern auch auf das Problem der Vermüllung aufmerksam machen.
- Politische Arbeit: Durch den Einsatz für politische Veränderungen, wie die Einführung von Pfandsystemen oder die Förderung von Unverpackt-Läden können Mitgliedsvereine langfristige Veränderungen bewirken.
Frage in die Community – Sendet gerne eure Beispiele und Lieblingsaktionen an Zero-Waste-Nürnberg-Gruppe, die wir adaptieren könnten.
Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Doch jeder von uns kann einen Beitrag leisten, um die Situation zu verbessern. Durch bewussten Konsum, die Vermeidung von Verpackungsmüll und die Unterstützung von Zero-Waste-Initiativen können wir gemeinsam einen Unterschied machen.
Es liegt an uns allen, jetzt zu handeln und unseren Teil zum Schutz des Klimas (eigentlich müssen wir das Klima vor uns schützen) beizutragen. Gemeinsam können wir eine nachhaltigere Zukunft gestalten. Wie Roland betont, ist Klimaschutz kein Sprint, sondern ein Marathon. Jeder Schritt zählt, und die Kontinuität unserer Bemühungen ist entscheidend, um langfristige Veränderungen zu bewirken.